Derzeit findet in Berlin die Internationale Funkausstellung (IFA) statt. Beim weltweit größten Branchentreffen der Mobilfunkindustrie fehlt auch der Düsseldorfer Netzbetreiber Vodafone nicht. Am Stand des Unternehmens sind neben einer Reihe neuer Smartphones auch neue LTE-fähige Endgeräte zu sehen. Vodafone zeigt, dass sie die Ankündigung, DSL durch das 4G-Netz ablösen zu wollen, ernst nehmen und präsentiert eine erste LTE-fähige Set-Top-Box für Vodafone TV. Zudem wird der nahe Datenübertragungsstandard dank eines Multimode-Surfsticks zukünftig auch unterwegs verfügbar.
100 MBit/s unterwegs möglich
Ein großer Kritikpunkt an der bisherigen Entwicklung des LTE-Netzes war die mangelnde Verfügbarkeit von mobilen Endgeräten, die den Unterschied zwischen der neuen Technologie und herkömmlichen DSL-Anschlüssen zementieren. Von Mobilität war mit den standortgebundenen LTE-Routern nicht zu spüren. Vodafone will dieses Manko zukünftig mit dem Surfstick K-5005 ausräumen.
Der auf der IFA vorgestellte Multimode-Stick lässt sich wie ein herkömmlicher UMTS-Stick an den Rechner anschließen, ermöglicht dann aber auch 4G-Verbindungen, die einen Download von 100 MBit/s und einen Upload von 50 Mbit/s zulassen. Will man unterwegs online gehen und verlässt die LTE-Funkzelle, schaltet der Surfstick K-5005 automatisch in das UMTS/HSPA-Netz um. Die maximal erreichbare Geschwindigkeit liegt dann laut Vodafone bei 42,2 MBit/s. Steht nur EDGE zur Verfügung, greift der Surfstick K-5005 auch auf die GPRS-Erweiterung zurück.
Fernsehen über LTE
Zweiter großer LTE-Schwerpunkt auf der Messe sind die Pläne, Vodafone TV zukünftig auch über LTE in die Wohnzimmer zu bringen. Damit will der Mobilfunkbetreiber unabhängiger vom Festnetz werden und sein IPTV-Angebot gleichzeitig in Regionen verfügbar machen, die aufgrund einer schlechten Internetanbindung bisher keine Möglichkeit hatten, auf derartige Produkte zurückzugreifen.
Die entsprechende Hardware – eine LTE-fähige Set-Top-Box – wird derzeit auf der IFA präsentiert. Technisch ist Vodafone gut für das Vorhaben gerüstet. Für Sendungen in HD-Qualität werden Bandbreiten bis 12 MBit/s benötigt, LTE bietet bekanntlich deutlich mehr. Dennoch wird der Reciever nicht allein auf den 4G-Funkstandard setzten, sondern eine Hybridlösung bieten, die auch herkömmliche Satelliten- und Kabelsignale verarbeiten kann.